Ist die Wehrpflicht nötig? Kanzleramtschef Frei lässt prüfen

Thumbnail

**Ist die Wehrpflicht nötig? Kanzleramtschef Frei lässt prüfen**

Inmitten wachsender geopolitischer Spannungen und einer alarmierenden Bedrohung durch Russland wird die Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland neu entfacht. Thorsten Frei, der Chef des Kanzleramts, hat die Dringlichkeit eines Prüfungsprozesses zur Wehrpflicht betont, da die Bundeswehr mit einem dramatischen Personalmangel von rund 60.000 Soldaten kämpft.

Die Besatzung des Minenjagdbootes Datteln, die seit fünf Monaten in der Ostsee im Einsatz ist, hat eindringlich auf die Notwendigkeit hingewiesen, die kritische Unterwasserinfrastruktur, insbesondere Unterseekabel, zu schützen. Diese Infrastruktur ist zunehmend Ziel russischer Sabotageakte geworden, was die Alarmbereitschaft der deutschen Marine erhöht. Verteidigungsminister Boris Pistorius hat bereits angekündigt, dass die Bundeswehr auf rund 240.000 aktive Soldaten anwachsen soll. Doch derzeit sind nur 182.000 in Uniform, was die Dringlichkeit des Problems verdeutlicht.

Frei warnt, dass die Zeit drängt: „Wir haben nicht die Zeit bis zum St. Nimmerleinstag zu warten.“ Angesichts der sich zuspitzenden Bedrohungslage plädiert er für eine schnelle Entscheidung zur Wiedereinführung der Wehrpflicht. In der SPD gibt es jedoch Widerstand gegen eine Rückkehr zur alten Regelung, die eine verpflichtende Einberufung aller jungen Männer vorsah. SPD-Chef Klingball betont, dass man zunächst auf Freiwillige setzen wolle, räumt jedoch ein, dass die Voraussetzungen für eine mögliche Verpflichtung geschaffen werden müssen.

Die Koalition ist gespalten, und die Debatte über Freiwilligkeit versus Pflicht könnte zu einem explosiven Konflikt führen. Angesichts der aktuellen Sicherheitslage ist klar: Deutschland steht vor einer entscheidenden Weichenstellung in der Verteidigungspolitik.

Related Posts