**Nach Rückzug von Brosius-Gersdorf: Streit zwischen Union und SPD nimmt Fahrt auf**
In einem dramatischen Wendepunkt der politischen Landschaft hat die SPD-Chefin Berbel Bas am Dienstag schockiert auf den Rückzug von Frauke Brosius-Gersdorf aus dem Rennen um das Bundesverfassungsgericht reagiert. „Wir sind schockiert, dass eine von rechten Kräften gesteuerte Kampagne eine integre Kandidatin wie Frau Brosius-Gersdorf so diskreditiert hat, dass sie persönliche Konsequenzen ziehen musste“, erklärte Bas im Interview.
Die Koalition zwischen Union und SPD steht am Abgrund, nachdem die Union, trotz vorheriger Absprachen, die Wahl von Brosius-Gersdorf platzen ließ. Vorbehalte gegen die Juristin, insbesondere zu Schwangerschaftsabbrüchen und einer möglichen Corona-Impfpflicht, wurden von zahlreichen Abgeordneten geäußert. Zudem wurden falsche Plagiatsvorwürfe, vor allem durch rechte Online-Medien angeheizt, laut. Brosius-Gersdorf selbst macht die Union für ihren Rückzug verantwortlich und betont, dass ihr die Wahl „sehr deutlich signalisiert“ wurde.
Matthias Mirsch, Fraktionschef der SPD, warf der Union vor, das Fundament demokratischer Zusammenarbeit zu gefährden. „Wir haben ein veritables Problem in dieser Koalition“, so Mirsch in einem eindringlichen Brief an die Abgeordneten.
Union-Fraktionschef Sparn versuchte, die Wogen zu glätten und bedauerte die Situation, die durch verspätete inhaltliche Bedenken entstanden sei.
Der Bundestag wird Mitte September wieder zusammentreffen, und die Möglichkeit einer neuen Richterwahl könnte auf der Agenda stehen – vorausgesetzt, Schwarz-Rot findet eine Lösung für die aufgeworfenen Konflikte. Die politische Spannung ist greifbar, während die Parteien um ihre Glaubwürdigkeit und die Stabilität der Koalition kämpfen.