30 Jahre nach dem Völkermord an den Bosniaken in Srebrenica wird der Opfer heute in einer bewegenden Zeremonie in Potujari gedacht. Der Gedenkfriedhof, ein Ort des Schmerzes und der Trauer, ist gefüllt mit den Erinnerungen an 8372 ermordete Männer und Jungen, die während des Bosnienkriegs brutal getötet wurden. Überlebende, die geliebte Familienmitglieder verloren haben, stehen in stillem Gedenken, während die grausame Geschichte, die sich hier vor drei Jahrzehnten abspielte, erneut in den Fokus rückt.
Am 11. Juli 1995 übernahmen serbische Einheiten die Kontrolle über Srebrenica, deportierten Frauen, Kinder und Alte und ließen die Männer und Jungen in einem ungewissen Schicksal zurück. Berichte über das, was folgte, sind erschütternd: systematische Morde und die grausame Zerstückelung von Opfern, die in Massengräbern verscharrt wurden. Der serbische General Ratko Mladić, der als Hauptverantwortlicher gilt, wurde erst 2017 für seine Verbrechen verurteilt, doch die Wunden bleiben offen.
In Serbien und der Republika Srpska wird der Völkermord oft totgeschwiegen, während einige Kriegsverbrecher als Helden glorifiziert werden. Diese Ignoranz verstärkt das Leid der Überlebenden, die weiterhin mit der unzureichenden Aufarbeitung der Verbrechen leben müssen. Die Gedenkveranstaltung heute ist nicht nur ein Akt des Erinnerns, sondern auch ein eindringlicher Aufruf zur Gerechtigkeit und zur Anerkennung der schrecklichen Taten, die hier begangen wurden. Die Stimmen der Überlebenden dürfen nicht verstummen – ihre Geschichten müssen gehört und die Opfer niemals vergessen werden.